Ein paar Worte zum Thema ESEL !

 

 

Allgemeines

Insbesondere aus den südlichen Gegenden Europas sind sie bekannt, die unverwechselbaren Grautiere. Noch weit verbreitet sind sie z.B. in Griechenland oder Sizilien. Die ersten Eigenschaften, die einem zumeist einfallen sind Dummheit und Störrigkeit. Damit zählt der Esel zu den unverstandenen Tieren dieser Welt. Im Laufe der Jahrtausende haben die früheren Wildesel Genügsamkeit, Ausdauer und Zähigkeit entwickelt, die ihr Überleben unter unwirtlichsten Verhältnissen sicherten. Auch heute wird der Hausesel von diesen Eigenschaften noch geprägt. Kein anderes Tier ist so ausdauernd als Arbeits- oder Reittier. Generationen von Menschen wussten seine Leistungsfähigkeit zu schätzen.

Auch St. Nikolaus, der alle Jahre wieder die Kinder besucht, weiss die Fähigkeiten seiner Esel zu schätzen.

 

Gruppenverhalten

Wenn man eine Esel-Herde sieht, erscheint sie durch das oft gemeinsame Grasen, Ruhen oder Trinken als geschlossene Gruppe. Tatsächlich aber gibt es weitere Strukturen. So besteht eine solche "Herde" aus mehreren Mutterfamilien (Stuten mit dem weiblichen Nachwuchs), den Gruppen junger Hengste und den Distanz wahrenden erwachsenen Hengsten. Des Esels vielfältige soziale Verhaltensweisen dienen zum Erhalt der Gruppenstrukturen.

Wenn die Stuten "rossig" werden beginnt die Rivaliät zwischen den Hengsten. Mit Kneifen, Beissen und Jagen werden Rivalen solange attackiert, bis sie die Flucht ergreifen. Auch die Junghengste, die mit 3-4 Jahren geschlechtsreif werden, mischen hierbei schon mit.

 

Kommunikation mit dem Esel

Mit ihren Artgenossen verständigen sich Tiere durch Lautäusserungen, Körperhaltung, Mimik und vielem anderen. Der Mensch, der eine Position als Artgenossenersatz und "Leittier" einnehmen will, solllte viel und ruhig mit dem Esel sprechen, halt wie mit seinen eigenen Artgenossen. Esel sind sehr lernfähig und verstehen schnell, welche Bedeutung welches Wort und die Tonlage haben. Lob sollte mit ruhiger, klarer Stimme vermittelt werden und ein Verbot mit einem energischen "Nein". Die Stimmung des Esels lässt sich recht gut aus seiner Körperhaltung ablesen.

 

"Unerwünschtes" oder "gestörtes" Verhalten

Wenn der Esel ausschlägt, bockt, buckelt oder ausdauernd markerschütternd röhrt, dann hat er seine Gründe dafür. Vielleicht hat er aus purer Lebensfreude ausgeschlagen und nicht beachtet, dass der Mensch hinter ihm stand. Meist führen erst Haltungsfehler und schlechter Umgang zum Scheuen, Ausschlagen, Beissen oder anderen zerstörerischen Verhaltensweisen. Und die vielzitierte Störrigkeit rührt nur daher, das Esel sich gut überlegen was sie tun, bevor sie etwas tun was ihnen schaden könnte. Es ist ein Ausdruck von Klugheit. Auch sonst erweisen sich Esel immer wieder als gelehrig und intelligent.

 

Stimmungsbarometer

Die Stimmung des Esels lässt sich insbesondere an seiner Ohrenstellung recht gut ablesen. Während angelegte Ohren Unheil verkünden, bedeuten aufmerksam nach vorne gerichtete Ohren geweckte Neugier. Auch Kopf- und Körperhaltung setzen oft deutliche Signale. Wälzen am Boden ist z. Bsp. kein Zeichen einer Erkrankung, sondern Fellpflege der wohligen Art. Zum Verständnis der Esel, sollte man ihre natürlichen Bedürfnisse erkennen können und sich entsprechend verhalten. Der Esel ist ein ganz spezieller Genosse mit festem eigenen Willen, der zuerst überlegt und danach erst handelt